11.08.2022

Der ganz normale Abschluss

Nach einer von der Corona-Pandemie geprägten Oberstufenzeit mit zahlreichen von den Behörden angeordneten Massnahmen verliefen die letzten Monate der obligatorischen Schulzeit unserer Abschlussklassen ganz «normal». 89 Schülerinnen und Schüler verlassen die Volksschule und starten ihr «neues» Leben in der Berufswelt oder weiterführenden Schulen.

Während der drei Jahre Schulzeit an der Oberstufe haben sich unsere Abschlussschülerinnen und -schüler nicht nur Kompetenzen nach Lehrplan 21 angeeignet, sondern sich auch mit diversen und häufig wechselnden Corona-Begleiterscheinungen herumschlagen müssen – nach Homeschooling, Unterricht in Halbklassen, Abstandsregeln, dem Umzug in ein neues Schulhaus und dem Verzicht auf enorm wichtige soziale Anlässe und Projekte (Klassenlager, Schulreisen, Projekttage, Schulsilvester und vieles mehr) kamen auch noch Maskenpflicht, Reihentests und zum Schluss der verabscheuenswürdige Überfall Russlands auf die Ukraine dazu. Die Jugendlichen haben sich in dieser Zeit grossmehrheitlich ausserordentlich gut an die Vorgaben gehalten und aus den vorhandenen Möglichkeiten das Beste gemacht. Dies ist nicht selbstverständlich und nicht zuletzt auch ein Verdienst der Lehrpersonen der Oberstufe Pfäffikon, welche in diesen vielen Entscheiden der vorgesetzten Behörden jede Herausforderung mit einer konstruktiven «wir schaffen das»-Einstellung annahmen. Diese Haltung hat sicherlich auch unsere Jugendlichen geprägt. In der Tat waren die Problemstellungen an die Gesellschaft und insbesondere an die Schule noch nie dagewesen und ohne Erfahrungswerte. Gelernt haben wir alle daraus, vor allem aber konnten wir erleben, dass mit der richtigen Einstellung jede auch noch so unvorstellbare Herausforderung gemeistert werden kann. Wir hoffen sehr, dass unsere Schülerinnen und Schüler sich dies eingeprägt haben und auch weiterhin so unterwegs sind.

Anschlusslösungen für alle

Die Lehrstellensuche war anders als in früheren, «normalen» Jahren. In gewissen Berufen konnten Schnupperlehren und Bewerbungsverfahren wie gewohnt ablaufen, in anderen Branchen (Gastro, Gesundheit) war dies mit vielen Auflagen durchaus abenteuerlich. Dennoch konnten alle unsere Jugendlichen eine Lehrstelle oder eine andere Anschlusslösung finden, dies dank der grossen Unterstützung unserer Lehrpersonen, der Betriebe und der Eltern zu Hause. Es ist äusserst schön für mich zu wissen, dass wir jedes Jahr wieder für alle unsere Schülerinnen und Schüler Lösungen finden. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei meinen Kolleginnen und Kollegen und den Eltern der Jugendlichen herzlich für den grossen Support.

Erinnerungen

Natürlich kommt zum Ende der Schulzeit Wehmut auf, die gemeinsamen Wege von langjährigen Kolleginnen und Kollegen trennen sich und eine neue Welt mit neuen Menschen wartet auf die flüggen gewordenen Jugendlichen. Was aber bleibt aus der Schulzeit an guten und weniger erfreulichen Momenten in Erinnerung? Diese Frage haben wir unseren Jugendlichen gestellt – und mindestens bei den belastenden Erlebnissen in der Oberstufenzeit wenig überraschende Antworten erhalten: Masken, Homeschooling, Lockdown, Coronazeit im Allgemeinen waren die mit Abstand häufigsten Antworten. Einige Jugendliche behalten «schwierige Tests» in negativer Erinnerung (wobei die Berufs- oder Mittelschule in der Regel nicht unbedingt nur einfache Tests durchführen und die Prüfungssituation ganz einfach im Leben immer wieder auftritt und belastend ist). Auch die positiven Erinnerungen sind uns aus den letzten Jahren geläufig: Klassenlager (die vor der Pandemie oder im letzten Halbjahr durchgeführt werden konnten), Schulsilvester, Ausflüge und Exkursionen bleiben den Jugendlichen in guter Erinnerung. Diese speziellen Anlässe spielen für uns als Schule eine grosse und wichtige Rolle – der Wechsel der Lernumgebung führt immer zu einer besonderen Situation und damit natürlich zu einer willkommenen Abwechslung zur «klassischen» Schulsituation, die den jungen Menschen seit der Primarschule bekannt ist.

Freude und Sorgen für die Zukunft

Ein Abschluss ist auch immer ein Neuanfang. So liegt es in der menschlichen Natur, dass dieser neue Start in eine noch unbekannte Welt mit positiven Gefühlen, aber auch gewissen Ängsten oder Unsicherheiten verbunden ist. Unsere Jugendlichen werden nach ihrer obligatorischen Schulzeit auf verschiedenen beruflichen Wegen weitergehen. Einige besuchen die Mittelschule oder eine Fachmittelschule, wenige werden ein 12. Schuljahr in Angriff nehmen. Die allermeisten unserer Jugendlichen aber nehmen eine Berufslehre in Angriff, viele probieren dies in Zusammenhang mit einer Berufsmaturität. So ist die Vorfreude der meisten unserer Jugendlichen auf den ersten Lehrlingslohn natürlich gross und viele freuen sich auf den nächsten Schritt in die Selbständigkeit. Auch die Möglichkeit, «neue Menschen» um sich zu haben und so neue Freundschaften schliessen zu können, ist für einige unserer Jugendlichen Grund zur Vorfreude. Dieses Statement einer Schülerin der 3. Oberstufe fasst dies fast perfekt zusammen:

«Ich freue mich auf weniger Schule, neue Freunde und darauf, die Berufswelt kennenzulernen.»

Auf der anderen Seite ist Wehmut und Unsicherheit vorhanden, denn die neuen Wege sind in der Tat unbekannt. So fragen sich die Jugendlichen zum Beispiel:

«Wird mir die Lehre gefallen?», «Schaffe ich die Lehrabschlussprüfung?» oder «Was kommt nach der Lehre?»

Einige haben handfeste Sorgen:

«Ich habe nur noch fünf Wochen Ferien», «Ich habe etwas Angst vor der Erwachsenenwelt», «Ich sehe meine Freunde nicht mehr».

Vereinzelte Jugendliche denken schon sehr weit voraus und finden es belastend, dass sie «Steuern bezahlen» müssen oder sich bereits um die Lehrabschluss- oder Maturitätsprüfungen sorgen.

Ich bin überzeugt, dass diese widersprüchlichen Gefühle wichtig sind, um die neue Herausforderung sorgfältig, rücksichtsvoll und mit dem nötigen Respekt in Angriff zu nehmen. Genauso bin ich absolut sicher, dass unsere Abschlussschülerinnen und -schüler den Schritt in diese «neue» Welt schaffen und sich in der neuen Situation schnell einleben.

Spannende Verteilung

Das Bildungssystem in der Schweiz gehört weltweit nach wie vor zu den allerbesten. Die Chancen, jeden fast denkbaren Weg einzuschlagen und sich mit Einsatz, Wille und Durchhaltevermögen praktisch jeden beruflichen Wunsch selber erfüllen zu können, ist eine der ganz grossen Stärken des dualen Berufsbildungssystems. Wie jedes Jahr sehen wir auch in diesem Jahr, dass die Lehrstellensuche vor allem für diejenigen Jugendlichen schwierig war, die in ihrer Schulstufe wenig erfreuliche Noten vorweisen können und gewisse Verhaltensweisen negative Bewertungen auf der Zeugnisrückseite nötig gemacht haben. Dennoch überschneiden sich die Berufe, die aus der Sek A, der Sek B und der Sek C gewählt werden.

In diesem Jahr fällt auf, dass rund die Hälfte aller Sek A-Jugendlichen eine Lehrstelle im Bereich «KV» gefunden haben. Der Mangel an handwerklichen Lernenden wird dadurch nicht gelöst und so haben mich die Beweggründe natürlich interessiert. Viele der betreffenden Jugendlichen behaupten von sich, dass sie über keine oder nur wenig handwerkliches Geschick verfügen (Ein Schelm, wer dies mit dem schleichenden Abbau an Werkunterricht in der Primarschule in Verbindung bringt). Ein anderer Teil ist von der Vielfältigkeit der Ausbildung und der möglichen Weiterbildung begeistert, während immer noch eine beträchtliche Gruppe «viel Geld verdienen» als Grund anfügt. Ich erlaube mir an dieser Stelle die ketzerische Behauptung, dass dies wohl ein wenig geeigneter Grund für die Wahl einer Lehrstelle ist. Natürlich darf der Lohn ein Auswahlkriterium sein, das persönliche Interesse und die Freude an dem, was zu tun ist, müsste nach meinem Empfinden aber deutlich höher gewichtet sein. Ich bin überzeugt, dass auch im kaufmännischen Bereich die sehr hohen Löhne selten und nur für Personen erreichbar sind, deren persönlicher Einsatz, Wille und Belastbarkeit übermässig gross sind.

Sek A (38 Jugendliche)36 Berufslehre (95%), davon 20 Berufslehre mit BMS (56%)
   2 Mittelschule (5%)
Sek B (42 Jugendliche)32 Berufslehre (77%)
   9 Berufswahljahr (12. Schuljahr) (21%)
   1 Praktikum (2%)
Sek C ( 8 Jugendliche)  4 Berufslehre (50%)
   1 Berufswahljahr (12. Schuljahr) (13%)
   3 Praktika (Fachmann/-frau Betreuung FaBe) (37%)
Total (89 Jugendliche)  2 Mittelschule (2%)
   10 Berufswahljahr (12. Schuljahr) (11%)
 72 Berufslehre (82%), davon 20 mit Berufslehre mit BMS (28%)
   4 Praktika (Fachmann/-frau Betreuung FaBe) (5%)

Liebe Schülerinnen und Schüler

Nach drei sehr speziellen Jahren verlasst ihr unsere Schule und geht auf euren eigenen, persönlichen Weg. Ich hoffe sehr, dass eure Offenheit, die kreative Fröhlichkeit und euer Einsatz auch für eure neuen Aufgaben und Herausforderungen erhalten bleiben und euch helfen, eure nächsten Schritte erfolgreich zu bewältigen. Für die gute Zusammenarbeit danke ich euch auch im Namen aller Lehrpersonen der Oberstufe Pfäffikon. Denkt immer daran, dass euch im «echten» Leben nichts geschenkt wird, jeden Traum, jedes Ziel müsst ihr euch erarbeiten und verdienen. Dafür wünsche ich euch Kraft, Freude und Begeisterung. Macheds guet!

Herzlich, Andi Räz, Schulleiter Oberstufe

Abschlussklassen der Oberstufe 2021/2022


Klasse A3a von Herrn Pirmin Gmür

Klasse A3a von Herrn Pirmin Gmür

Schülerinnen und Schüler:

Ajro Ariana, Archidiacono Alessandro, Baldesberger Deborah, Caruso Noah, Diemand Nicolas, Fontana Sarah, Gerber Valentin, Giannotta Luana, Godenzi Nora, Hess Adriel, Huruy Sabrin, Kellermüller Ladina, Ledergeber Loris, Müller Enya, Pettermand Sinja, Polat Aylin, Schoch Calvin, Thomallari Andrea, Tubanovic Dario, Zehnder Noah

Klasse A3b von Frau Ulli Recher

Klasse A3b von Frau Ulli Recher

Schülerinnen und Schüler:

Alberto Emmanuel, Anderegg Janis, Bühler Colin, Geng Ronja, Heinen Ryan, Hämmerli Sina, Kamm Severin, Lareida Angelina, Martin Noah, Odermatt Nils, Peters Julia, Rohner Maureen, Santoro Dennis, Santurbano Cilo, Schnyder Gianna, Tobler Levin, Werthmüller Svenja, Zahner Silvan

Gewählte Berufe aus der Sek A (Total 38 Jugendliche):

Kaufmann/-frau EFZ (18)Netzelektriker/-in EFZ
Zeichner/-in Architektur EFZ (4)Kunststofftechnologe/-technologin EFZ
Kantonsschule / Fachmittelschule (2)Konstrukteur/-in EFZ
Gärtner/-in EFZHotel-Kommunikationsfachmann/-fachfrau EFZ
Fachmann/-frau Gesundheit EFZ (2)Informatiker (Applikationsentwicklung) EFZ
Detailhandelsfachmann/-frau EFZMedizinische/r Praxisassistent/in EFZ
Schreiner/-in EFZ (3)Automatiker/-in EFZ

Klasse B3a von Herrn Claude Bühler

Klasse B3a von Herrn Claude Bühler

Schülerinnen und Schüler B3a:

Aiello Louna, Alabalik Onur, Asani Elsa, Dalipi Fiona, Di Iorio Arianna, Fontanella Aurora, Frasca Siria, Ilyas Fursam, Ingold Steven, Lendenmann Simon, Mangano Giada, Mariano Nevio, Oesch Jessie, Okoromi Valerie, Penso Teixeira Fabio, Reichen Julie, Sakiri Melisa, Schmutz Gian-Luca, Stammbach Lyam

Klasse B3b von Herrn Marc Werner

Klasse B3b von Herrn Marc Werner

Schülerinnen und Schüler B3b:

Alabalik Irmak, Bellaqa Anisa, Caroppo Irene, Grünig Ladina, Helbling Olivia, Hunziker Aaron, Jaussi Nathalie, Kalt Noel, Lamparter Maël, Lischer Jeremy, Melesh Ksenija, Muslija Diana, Müller Valerie, Nievergelt Selina, Nilavoor Ann Maria, Offner Alexandria Mercedes, Qunaj Hetem, Rutz Silas, Sefaj Arjana, Sijong Nora, Sureshkanthan Supiksan, Weber Marin, Yüce Emre

Gewählte Berufe aus der Sek B (Total 42 Jugendliche)

Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in EFZGärtner/-in EFZ (2)
BWS (12. Schuljahr) (9)ICT-Fachmann/-fachfrau EFZ (3)
Coiffeur/-euse EFZKaufmann/-frau EFZ (4)
Dentalassistent/in EFZ (2)Koch/Köchin EFZ
Detailhandeslfachmann/-frau EFZMaler/in EFZ
Elektroinstallateur/in EFZMedizinische/r Praxisassistent/in EFZ
Fachmann/-frau Betreuung (Praktikum)Polymechaniker/in EFZ
Fachmann/-frau Betreuung EFZSanitärinstallateur/in EFZ
Fachmann/-frau Gesundheit EFZ (7)Schreiner/in EFZ

Klasse C3 von Herrn Markus Bachmann

Klasse C3 von Herrn Markus Bachmann

Schülerinnen und Schüler:

Ali Lilyan, Cangini Noa, Dobler Simon, Hajan Atina, Neli Klea, Perrone Alessio, Tiapele Olivier, Xhelili Ali

Gewählte Berufe aus der Sek C (Total 8 Jugendliche)

BWS (12. Schuljahr)
Detailhandelsassistent/in EBA
Fachmann-/frau Betreuung (Praktikum) (3)
Koch/Köchin EFZ
Montage-Elektriker/in EFZ
Zimmermann/Zimmerin EFZ