25.11.2021

Die dritte Oberstufe macht sich nützlich: Umwelteinsatztag

Wie jedes Jahr werden die Schülerinnen und Schüler der dritten Oberstufe einen ganzen Tag lang in den praktischen Einsatz mit Bezug zur Natur geschickt. Der traditionelle «Umwelteinsatztag» findet bereits zum zweiten Mal im Herbst statt und ist einmal mehr erfolgreich verlaufen.

Die rund 90 Jugendlichen der dritten Oberstufe konnten sich zwischen total sechs Einsatzorten entscheiden – eine Gruppe hat auf dem Schneebelhorn die Waldkooperation in ihren Aufräum- und Wintervorbereitungsarbeiten unterstützt, eine andere Gruppe hat sich einem Waldstück angenommen. Der Pfäffiker Förster hat sich einer weiteren Gruppe angenommen und einen Einblick in seinen Aufgabenbereich ermöglicht. Einige Jugendliche lernten in ihrer Unterstützungsarbeit für die Hauswarte der Schulanlagen die Bildungseinrichtungen der Gemeinde Pfäffikon von einer anderen Seite kennen, während drei Jugendliche auf der Werkstoffsammelstelle Schanz mithelfen konnten. Schliesslich konnten wir eine grössere Gruppe auf den Juckerhof in Seegräben entsenden, die dort bei der Ernte und weiteren Arbeiten auf dem Areal mithelfen konnten. Die meisten Schülerinnen und Schüler haben einen «strengen» Arbeitseinsatz erlebt, quasi als Vorbote dessen, was sie in weniger als einem Jahr in der Berufswelt erwartet. Die Oberstufe bedankt sich bei allen, die unsere Jugendlichen an diesem Tag angeleitet und begleitet haben. Jede Gruppe des Umwelteinsatztages wurde von einer Schülerin oder einem Schüler begleitet, die Informationen sammelten und Fotos schossen. Entstanden ist dieser Artikel – als Patchwork-Produkt von fünf Jungjournalisten.

Umwelteinsatz im Pfaffbergwald

Als Erstes haben wir uns alle in der Schule getroffen und sind dann rund eine Viertelstunde, zu unserem Zielort gelaufen. Als wir dort angekommen sind hat uns Frau Nünlist in den richtigen Teil des Walds geführt. Dort wurden uns dann Andy und Rolf vorgestellt, die uns den ganzen Tag lang begleitet haben. Zuerst hat uns Rolf alles gezeigt und dann auch beschrieben, was wir wo tun werden.  Als die Führungsrunde vorbei war haben wir uns nochmals in drei Gruppen aufgeteilt, in denen wir dann den ganzen Tag lang gearbeitet haben. Im Großen und Ganzen gab es drei Aufgabenbereiche, nämlich Pflanzen pflanzen, Bäume auslichten/fällen und allgemeine Aufräumarbeiten im Wald. Ausserdem haben noch zwei Leute in der Küche geholfen.

In der «Küche» musste ein Feuer gemacht, Äste für das Schlangenbrot und die Würste vorbereitet werden. Zudem wurde eine einfache Buchstaben-Suppe auf dem offenen Feuer gekocht. Ausserdem haben wir auch noch Schokoladen-Bananen vorbereitet um sie später als Dessert zu geniessen. Die anderen Gruppen jedoch haben bei der Arbeit so richtig zugepackt. Die erste Gruppe hat Pflanzen gepflanzt, umgepflanzt oder ersetzt. Zudem mussten sie manche Pflanzen und Bäume «umzäunen», damit die Hirschböcke sie nicht kaputt machen. Die zwei anderen Gruppen haben Bäume ausgelichtet. Dies bedeutet, dass sie Bäume abgesägt haben, die anderen Bäumen das Licht stehlen. Nachdem diese abgesägt waren, wurden die Äste von ihnen entfernt und auf einem Stapel gesammelt. Auch die Stämme wurden gesammelt, damit sie später irgendwo anders verarbeitet werden können. Natürlich habe ich alle befragt, wie ihnen der Tag gefallen hat. Obwohl der Tag lang und die Aufgaben den ganzen Tag ähnlich waren fanden sie, dass sie alles in allem coole Aufgaben hatten. Die Motivation, diesen Einsatzort zu wählen war bei vielen ähnlich: Da geht es häufig darum, was die Kollegen gewählt haben. Einige haben sich auch auf das Essen gefreut. (Angelina Ladeira)



Die vielfältigen Aufgaben der Schulhauswarte
Als Schulhauswart hat man vielfältige und sehr wichtige Arbeiten zu erledigen. Das können einige der Schülerinnen und Schüler der dritten Oberstufe nach dem Umwelteinsatztag bezeugen. Sie durften einen ganzen Tag lang mitarbeiten und den Hauswarten auf die Hände schauen. Die Jugendlichen wurden auf die verschiedenen Anlagen aufgeteilt und konnten dort ihre Erfahrungen machen. Nebst den Schulanlagen konnten einige Oberstüfler auch auf dem Sportplatz Barzloo mithelfen und dort verschiedene Alltagsarbeiten bewältigen. Dazu gehören zum Beispiel Rasenmähen oder langgewachsene Gestrüppe zu kürzen. Die Jugendlichen fanden die Arbeiten sehr befriedigend, aber auch sehr anstrengend – doch nachdem diese Aufgaben erledigt waren, machten sie durchaus stolz!
(Alexandria Offner)

Ein strahlender Tag auf der Strahlegg

Zwanzig Oberstufenschülerinnen und -schüler und vier Erwachse starten den Umwelteinsatztag mit einem Bus und zwei Autos unterwegs zur Strahlegg. Die Fahrt dauerte rund eine halbe Stunde, die Zeit ging schnell vorbei, weil die Fahrt sehr unterhaltsam ware. Während der Fahrt haben wir viele Kühe, Geissen und Pferde entdeckt. An unserem Zielort angekommen, wurden uns die Tagesziele unseres Einsatzes verkündet: Ziel des Tages war es, bei den Weiden die kleinen wiederwachsenden Baumstämme abzusägen, damit die Rinder dort gefahrlos und frei durchlaufen Geissen und Pferde entdeckt. An unserem Zielort angekommen, wurden uns die Tagesziele unseres Einsatzes verkündet: Ziel des Tages war es, bei den Weiden die kleinen wiederwachsenden Baumstämme abzusägen, damit die Rinder dort gefahrlos und frei durchlaufen können. Jedes Jahr im Sommer kommen die Rinder hierhin, um die Pflanzen zu fressen. Es ist gut für die Tiere, weil sie sehr viel und sehr gute Nahrung brauchen. Aber auch für die Menschen ist es gut – die Tiere sind frei und sicher unterwegs und niemand muss im Alpgebiet der Alpkooperation Schneebelhorn den Rasen mähen. Die genauen Arbeiten wurden uns vorgestellt und wir wurden gar zum Znüni eingeladen. Etwas später starten wir dann den Aufstieg auf 1200 m – ausgerüstet mit unserem Arbeitsgerät. Die Wege waren steinig, matschig, rutschig, schmal und steil. Für mich, die mit Höhenangst kämpft, war das sehr schwierig, aber dank der Unterstützung der Erwachsenen und meiner Kolleginnen habe ich es geschafft! In der Mittagspause mussten wir dann nochmal runter und dann wieder rauf! Zum Mittagessen haben wir Würste vom Grill  bekommen und zum Dessert gab es feine Kuchen. Jedes Jahr im Sommer kommen die Rinder hierhin, um die Pflanzen zu fressen. Es ist gut für die Tiere, weil sie sehr viel und sehr gute Nahrung brauchen. Aber auch für die Menschen ist es gut – die Tiere sind frei und sicher unterwegs und niemand muss im Alpgebiet der Alpkooperation Schneebelhorn den Rasen mähen. Die genauen Arbeiten wurden uns vorgestellt und wir wurden gar zum Znüni eingeladen. Etwas später starten wir dann den Aufstieg auf 1200 m – ausgerüstet mit unserem Arbeitsgerät. Die Wege waren steinig, matschig, rutschig, schmal und steil. Für mich, die mit Höhenangst kämpft, war das sehr schwierig, aber dank der Unterstützung der Erwachsenen und meiner Kolleginnen habe ich es geschafft! In der Mittagspause mussten wir dann nochmal runter und dann wieder rauf! Zum Mittagessen haben wir Würste vom Grill  bekommen und zum Dessert gab es feine Kuchen.

Alles in allem ein anstrengender, aber durchaus befriedigender Tag, das haben auch die von mir befragten Kolleginnen und Kollegen so bestätigt. «Ich habe die abgeholzten Tannen runter geworfen. Ich fand den heutigen Tag anstrengend aber ich war heute furchtlos», meinte eine erste Stimme der Schneebelhorn-Expedition.

Zwei andere Kolleginnen meinten, sie hätten zusammen durchaus Spass. «Ich habe beim Putzen und Äste sammeln fürs Grillieren geholfen, Holz aus den Weg geräumt für die Kühe, aus der Erde die Wurzeln rausgezogen und in den Pausen «Tik Toks» angeschaut. Es hat heute Spass gemacht und sich so angefühlt, als wäre ich eine Top-Wanderin. Allerdings bin ich auch erschöpft. Ich habe mich gestresst, war ängstlich und habe mich sehr gefreut, dass ich bis dort oben rauf konnte!»

Die letzte Stimme meinte: «Ich habe die Tannen gefällt, Äste gesammelt, Stöcke geschnitzt und Leute geholfen. Heute bin ich stolz auf mich selber, weil ich nicht runtergefallen bin und Anderen helfen konnte!»

(Ann Maria Nilavoor)

Die Waldarbeit mit dem Widerhopfhauer

Am Morgen um 08:00 Uhr wurden wir vom Förster abgeholt. Nach einer kurzen Instruktion erklärte er uns, was das heutige Thema sei. Es ging für uns darum, Pflanzen aus dem Wald zu beseitigen, die aus einem anderen Kontinent kommen. Solche Pflanzen nennt man „Neophyten“. Von diesen Pflanzen gibt es verschiedene Arten, die ähnlich aussehen, wie einheimische Pflanzen. Daher mussten die Nachwuchsförster gut aufpassen, dass sie nicht etwa die einheimischen Pflanzen ausrissen. Die Arbeit konnte mit verschiedenen Werkzeuge in Angriff genommen werden und die Schülerinnen und Schüler machten sich mit Motivation an die Arbeit. Um die Neophyten zu beseitigen, die unsere einheimischen Pflanzen unterdrücken, musste man zuerst mit einer Astschere den Ast abschneiden. Danach wird mit einem Widerhopfhauer die ganze Wurzel rausgenommen, damit die Pflanze nicht wieder nachwachsen und sich vermehren kann. Doch nicht immer war es einfach, weil die Wurzeln manchmal tief in der Erde hocken oder sie sind so lang, dass es fast nicht möglich ist, sie vollständig herauszubekommen. Nach anstrengenden dreieinhalb Stunden Arbeit waren die Jugendlichen erschöpft und hocken für die Mittagspause am Feuer, während die Sonne schien und die Bratwurst über der Glut ihre perfekte Farbe annahm. Gelegenheit für mich, ein kurzes Interview zu führen:

Wieso hast du dich für den Förster entschieden und nicht für etwas anderes?

„Ich habe mich für den Wald entschieden, weil ich die Natur sehr schön finde und das Einzige ist was mich interessiert hat“.

Ist es einfach die Neophyten rauszunehmen ohne dass du eine andere Pflanze beschädigst?

„Nein, es ist definitiv nicht einfach, weil alles so fest verwurzelt ist, dass man gar nicht weiss von welcher Pflanze die einzelnen Wurzeln sind“.

Wie findest du die Arbeit als Förster?

„Ich finde die Arbeit gut, weil man hilft den Wald von Neophyten zu befreien und ich denke es ist auch gut für die Umwelt. Aber ich persönlich würde nicht gerne als Förster arbeiten.“

(Dennis Santoro)

Ein Tag als Arbeiter auf der Juckerfarm:

Am Umwelteinsatztag der Oberstufe hat sich eine Gruppe von zwanzig Schülerinnen und Schülern auf dem Juckerhof versammelt, um zu helfen. Es wurde in vier Gruppen unterteilt. Jede Gruppe war an jedem Posten für eine Stunde. An den Posten warteten vier verschiedene Aufgaben: Eine Mauer bauen, Apfelmost pressen, Bäume fällen und Äpfel pflücken. Beim Most pressen mussten „nicht schöne“ Äpfel in die Pressmaschine geworfen werden. Jede Gruppe hat um die 600 Liter oder mehr Most gepresst, eine Gruppe schaffte es sogar, ganze 1200 Liter Most zu pressen! Mir persönlich hat das Most pressen am meisten gefallen, weil es sehr einfach war und Spass machte. Beim Mauer bauen war es dann ein bisschen wenig abwechslungsreich, weil man einen zementartigen Schlamm anmischen und dann einen Halbkreis aus Ziegeln legen musste. Dann musste immer eine Schicht Zementschlamm auf die Ziegel und es wurde ein neuer Ziegel draufgesetzt. Das Apfelpflücken war dann eine wenig spektakuläre Fleissarbeit, da man „nur“ geradeaus gehen und Äpfel pflücken musste. Die Rückfahrt auf dem Traktor machte dann aber allen viel Spass. In der Mittagspause spendierte die Juckerfarm dann allen Schülern und Schülerinnen ein feines Mittagessen! Vielen Dank!

Beim Mittagessen konnte ich zudem noch ein kleines Interview mit einem meiner Mitschüler machen:

„Wie gefiel dir der Tag?“

„Es war ein spannender Tag, bei dem ich etwas Neues lernen durfte.“

„Was hat dir am besten gefallen?“

„Mir gefiel das Herstellen vom Apfelmost am besten, weil ich es spannend fand zu sehen, wie die Maschine den ganzen Apfel zu Saft verarbeitet.“

„Was hat dir am wenigsten gefallen?“

„Das Bauen der Mauer für die Insekten, weil es eine schmutzige und strenge Arbeit war.“

„Was magst du am Juckerhof?“

„Mir gefällt die Kürbisausstellung, weil es sehr aufwendig gemacht ist. Auch ist der ganze Hof schön dekoriert. Ich finde, der Jucker ist ein sehr guter Hofbetrieb, weil er nachhaltig anpflanzt und die eigenen Produkte auch verkauft.“

„Fandest du schön, einen Tag auf dem Juckerhof zu helfen?“

„Ich fand es eine gute Abwechslung zum normalen Schulalltag. Es war auch spannend zu sehen, wie es hinter den Kulissen aussieht und wie viel Arbeit hinter all dem steckt.“

(Silvan Zahner)

Text und Fotos: Ann Maria Nilavoor (B3b), Alexandria Offner (B3b), Angelina Ladeira (A3b), Dennis Santoro (A3b), Silvan Zahner (A3b).