25.01.2021

Fit für die Bildung der nächsten Generation

Die Schulpflege Pfäffikon steht vor grundlegenden Herausforderungen. So muss schnell und nachhaltig Schulraum für die wachsende Schülerzahl bereitgestellt werden und gleichzeitig fordert das Wachstum der Schule Pfäffikon ein Umdenken in der Organisation. Die Schule will die Platzprobleme nachhaltig lösen und dafür im Pfaffberg ein Oberstufenzentrum bereitstellen – dank der Verschiebung des temporären Schulraums bereits ab August 2021. Das gesamte Mettlen-Areal wird damit zum Primarschulzentrum mit dem dringend nötigen zusätzlichen Schul- und Betreuungsraum. Auf den Amtsdauerwechsel im Jahr 2022 soll die Führungsstruktur mit einer Leitung Bildung neu organisiert werden.

«Our greatest natural resource is the minds of our children» – «unsere grösste natürliche Ressource sind die Köpfe unser Kinder» – dieses Zitat stammt zwar vom Amerikaner Walt Disney, aber es beschreibt treffend die Situation in unserem Land: Bildung ist unsere wichtigste Ressource. Als Schule Pfäffikon engagieren wir uns für einen gelingenden Start und eine gute Grundlage der Bildung. «Wir bilden die Zukunft» ist dabei nicht nur eine Floskel auf unserem Briefpapier, sondern das gemeinsame Credo der 250 Mitarbeitenden der Schule Pfäffikon: Wir bilden die nächste Generation aus, damit unsere Kinder die Herausforderungen der Zukunft bewältigen können.

Erfreut stellen wir fest, dass die Zahl der Kinder und damit auch der Schülerinnen und Schüler in unserem Land generell, aber ganz besonders im Kanton Zürich und auch in Pfäffikon wächst. War man früher von einer Abflachung des Schülerzahlen-Anstiegs ab 2024 ausgegangen, zeigen die kantonalen Statistiken seit zwei Jahren ein starkes Wachstum mindestens bis ins Jahr 2034. Mehr Kinder sind längerfristig das beste Mittel gegen drohende leere Kassen der Altersvorsorgewerke aufgrund der Überalterung, doch fordern die steigenden Schülerzahlen kurz- und mittelfristig die Schulen landauf landab heraus. Auch die Schulpflege Pfäffikon rüstet sich für das sich abzeichnende Schülerwachstum und macht die Schule fit für die Bildung der nächsten Generation.

Ein Blick auf die Legislaturziele 2018 – 2022 der Schulpflege zeigt dabei die intensive Arbeit, mit der sich die Schule Pfäffikon für die Zukunft rüstet. So wird mit Hochdruck daran gearbeitet, den neuen Lehrplan 21 umzusetzen; insbesondere im Informatikbereich waren und sind dabei grosse Anstrengungen nötig, die Schule mit den nötigen Computern und der entsprechenden Netzwerkinfrastruktur auszurüsten und den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Dass die Schule Pfäffikon dabei auf gutem Weg ist, zeigte sich beim Lockdown im Frühling des letzten Jahres, als der Schulbetrieb innert weniger Tage von der Primar- bis zur Sekundarschule auf Fernunterricht umgestellt werden konnte. Ein anderer Bereich, der zur Zeit intensiv bearbeitet wird, ist die Optimierung der Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Bedürfnissen im Rahmen einer Überprüfung und Überarbeitung des sonderpädagogischen Konzeptes.

Eines der aufwändigsten Legislaturziele ist zweifellos die Sicherstellung des nötigen Schulraums für die kommenden Jahre. Gemeinsam mit dem Gemeinderat hat die Schulpflege dazu die Schulraumplanung mit den neuen Schülerzahlen aktualisiert und die Strategie angepasst. Diese sieht eine Nutzungsrochade der Schulliegenschaften vor, die für Primar- und die Sekundarschule Entwicklungsmöglichkeiten schafft. So wird die gesamte Sekundarschule im Oberstufenzentrum Pfaffberg zusammengefasst, während die heutigen Sekundarschulgebäude Mettlen zum Primarschulzentrum Mettlen hinzugefügt werden. Damit kann das erwartete Wachstum von heute 60 Kindergarten-, Primarschul- und Sekundarschulklassen auf rund 80 Klassen im Schuljahr 2033/2034 und der zunehmende Bedarf an Betreuungsangeboten räumlich gut aufgefangen werden.

Die bereits sanierten Schulhäuser Steinacker, Pfaffberg und Obermatt sowie die vom Souverän schon bewilligte Sanierung des Schulhaustraktes Mettlen Süd sind elementare Bestandteile der überarbeiteten Schulraumstrategie. Neu soll das Schulhaus Pfaffberg mit einem zusätzlichen Bau zum zentralen Pfäffiker Oberstufenzentrum erweitert werden. Bis dieses Bauvorhaben geplant und umgesetzt werden kann, dauert es einige Jahre. Zu lange, um die steigenden Schülerzahlen mit den bestehenden Räumlichkeiten bewältigen zu können. Der vorhandene, temporäre Schulraum soll deshalb zur Überbrückung an den neuen Standort im Pfaffberg gezügelt werden.

Der Gemeinderat stützt dabei den Entscheid der Schule, dass ein Weiterbetrieb des Schulraumprovisoriums am heutigen Standort in der Sandgrueb nicht zielführend ist. Schüler/innen und Lehrpersonen der Oberstufe müssten während sieben Jahren an drei Standorten unterrichtet werden beziehungsweise arbeiten und während etwa einem Drittel der Lektionen permanent zwischen Sandgrueb, Mettlen und Pfaffberg hin und her wechseln. Die dadurch reduzierte Unterrichtszeit würde zu einem massiven Abbau der Schulqualität und zu erheblichen Mehrkosten im Schulbetrieb führen. Für die Verschiebung des temporären Schulraums Sandgrueb in die Schulanlage Pfaffberg beantragen Schulpflege und Gemeinderat der Gemeindeversammlung vom 29. März 2021 einen Kredit von 1.8 Mio. Franken.

Last but not least hat die Schulpflege auch die Führungsorganisation der Schule auf ihre Zukunftstauglichkeit hin untersucht. Dabei zeigte sich, dass die bisherige schlanke Führungsorganisation angesichts des starken zahlenmässigen Wachstums der Schule, ihrer Aufgaben und der rechtlichen Anforderungen immer stärker an ihre Grenzen stösst. So ist die operative Leitungsebene überlastet, die Schulleitungsaufgabe wird zum Verschleiss-Job und auch die Schulverwaltung und die Schulbehörde stossen an ihre Belastungsgrenzen. Künftig soll eine stärkere Aufteilung der Führung in strategische und operative Funktionen vorgenommen werden. Während die Schulpflege als strategische Aufsichtsebene eine Milizaufgabe bleiben soll, wird neu mit der Leitung Bildung eine neue oberste operative Funktion für den pädagogischen Bereich eingesetzt, die für die Koordination des Schulbetriebs und die Führung der verschiedenen Schulleitenden zuständig ist. Die Einführung einer Leitung Bildung ist aufgrund kantonaler Gesetzesänderungen seit Januar 2021 möglich, eine solche muss aber in der Gemeindeordnung verankert sein. Schulpflege und Gemeinderat werden daher den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern im Herbst 2021 eine entsprechende Teilrevision der Gemeindeordnung zur Urnenabstimmung unterbreiten. Bei Annahme der Gemeindeordnungs-Änderung kann die Leitung Bildung per Schuljahresbeginn 2022 eingesetzt und die weiteren Anpassungen der Führungsorganisation realisiert werden.

Das gesamte Team der Schule Pfäffikon setzt sich mit Überzeugung für die Bildung der nächsten Generation ein. Gemeinsam engagieren wir uns weiterhin für ein ganzheitliches Lernen und fördern Schülerinnen und Schüler darin, Verantwortung zu übernehmen. Damit unsere Kinder die Herausforderungen der Zukunft bewältigen können.

Hanspeter Hugentobler, Schulpräsident

Interessieren Sie sich für die beiden Schwerpunktthemen «Schulraumplanung und Verschiebung temporärer Schulraum» und «Führungsreorganisation» der Schule Pfäffikon? Dann laden wir Sie gerne zum Informationsanlass am Dienstag, 2. Februar 2021 um 19 Uhr ein – aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation findet der Anlass online statt. Den direkten Link finden Sie hier (keine Voranmeldung nötig).

Die Schulpflege Pfäffikon im Herbst 2020

Von links nach rechts: Katharina von Büren (Schulhausdelegierte Obermatt), Roger Klos (Finanzen und Infrastruktur, 2. Vizepräsident), Nicole Keller (Schulhausdelegierte Sekundarschule, 1. Vizepräsidentin), Laszlo Futo (Schulhausdelegierter Steinacker), Hanspeter Hugentobler (Schulpräsident), Elisabeth Weidmann (Schulhausdelegierte Mettlen Primar), Dominique Dubs (Schulverwaltungsleiter), Ursula Krebs (Austritt Ende 2020).