31.05.2023

Offene Stellen auf Schuljahr 2023/24 trotz Lehrermangel mehrheitlich besetzt

Bereits Mitte Mai konnten an der Schule Pfäffikon alle Klassen- und Fachlehrerstellen mit qualifizierten Lehrpersonen besetzt werden. Zwei Schulische Heilpädagoginnen werden noch gesucht und je eine Stelle im Bereich Logopädie und Psychomotorik ist noch offen. Um auch in Zukunft im Wettbewerb um qualifiziertes Fachpersonal gute Chancen zu haben, sind verschiedenen Massnahmen vorgesehen.

Im Hinblick auf das neue Schuljahr waren insgesamt 20 Stellen im Lehr- und Therapiebereich neu zu besetzen. Auf die rund 250 Mitarbeitenden sind das acht Prozent der Belegschaft. Die Schule Pfäffikon verzeichnet seit mehreren Jahren eine tiefe Fluktuation und darf auf langjähriges und erfahrenes Schulpersonal zurückgreifen.

Die Besetzung der vakanten Stellen erwies sich angesichts des schweizweiten Fachkräfte- und Lehrermangels nicht als einfach. Auf der Stellenbörse des Volksschulamts waren Ende Mai 2023 im Bereich Klassen- und Fachlehrpersonen noch 350 Stellen und im Bereich der Schulischen Heilpädagogik noch 160 Stellen ausgeschrieben. Andi Räz, Schulleiter Oberstufe, kann auf langjährige Rekrutierungserfahrung zurückgreifen und beurteilt die Situation wie folgt: «Bisher hatte ich für eine ausgeschriebene Stelle immer mehrere Interessenten, auf die letzte Stellenausschreibung ist nicht eine einzige Bewerbung eingegangen!» Trotzdem ist es den Schulleitungen der vier Pfäffiker Schuleinheiten mit grossem Einsatz und zum Teil mit Unterstützung der Lehrpersonen, die in ihrem beruflichen und privaten Netzwerk aktiv Personen angeworben haben, gelungen, sämtliche Stellen im Unterrichtsbereich rechtzeitig zu besetzen.

Attraktivere Arbeitsbedingungen für Therapiepersonal

Beim Therapiepersonal und der Schulischen Heilpädagogik ist die Situation noch angespannter. Immerhin konnten fünf Personen neu angestellt werden, vier Stellen sind noch nicht besetzt. Dass die noch offenen Stellen bis im August besetzt werden können, schätzt Barbara Schwarz, Schulleiterin Mettlen / Auslikon, als eher unwahrscheinlich ein. So sagt sie: «Im Therapiebereich sind wir zum jetzigen Zeitpunkt bereits wieder mit Studierenden in Kontakt. Dies mit dem Ziel, sie unmittelbar nach Studienabschluss per Sommer 2024 für eine vakant gebliebene Stelle zu gewinnen.» Aktuell wird das Therapie-Angebot in Pfäffikon, welches bisher dezentral über die Schulleitungen koordiniert wurde, neu ausgerichtet. Fachlich und personell sollen die Therapeutinnen von der Leitung Sonderpädagogik geführt werden. Dies mit der Absicht, Synergien zu nutzen, die fachliche Vernetzung zu erleichtern und die Arbeitsbedingungen für das Therapiepersonal insgesamt attraktiver zu machen. 

Pfäffikon wird Kooperationsschule der PHZH

Auch beim Lehrpersonal erhofft sich die Schulpflege durch die kürzlich unterzeichnete Vereinbarung mit der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) als Ausbildungspartner künftig einfacher Berufseinsteiger/-innen direkt nach dem Studium ins Zürcher Oberland zu locken. Als Kooperationsschule im Verbund mit den Schulen Fehraltorf und Hittnau werden in der Sekundarschule ab August 2023 mehrere Gruppen von Studierenden regelmässig Praxistage und längere Praktika absolvieren. Ulli Recher, Sekundarlehrerin im Schulhaus Pfaffberg, koordiniert als Praxisleiterin der PHZH die Einsätze und ist zusammen mit rund 20 Praxislehrpersonen in den drei Gemeinden für die berufspraktische Ausbildung der Studierenden verantwortlich. Ab Schuljahr 2024/25 werden auch die Primarschulen über eine lokale Praxisleitung verfügen und dadurch ebenfalls einen wichtigen Beitrag in der Ausbildung von angehenden Lehrpersonen leisten. Gemäss einer Erhebung der PHZH treten rund 50 Prozent der Studienabgänger/-innen ihre erste Stelle an einer Schule an, in der sie während der Ausbildung ein Praktikum absolviert haben.

Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich der Mangel an Fachkräften im Bildungsbereich so schnell entspannt. Deswegen erarbeitet die Geschäftsleitung zusammen mit den Schulleitungen bis im Herbst weitere Massnahmen. So soll sichergestellt sein, dass sich auch nächstes Jahr ausreichend qualifiziertes Personal für eine Anstellung in Pfäffikon finden lässt und die Schülerinnen und Schüler von gutem Unterricht profitieren sowie therapeutische Unterstützung erhalten.

Matthias Weckemann

Leiter Bildung