12.02.2021

Urnenabstimmung vom 18. April 2021 – Kreditbewilligung von Fr. 1’805’000.00 für Umzug des temporären Schulraums Sandgrueb auf das Schulareal Pfaffberg

Die Schulpflege Pfäffikon steht vor grundlegenden Herausforderungen. So muss schnell und nachhaltig Schulraum für die wachsende Schülerzahl bereitgestellt werden. Die Schulpflege und der Gemeinderat wollen die Platzprobleme nachhaltig lösen und dafür im Pfaffberg ein Oberstufenzentrum bereitstellen – dank der Verschiebung des temporären Schulraums bereits ab August 2021. Das gesamte Mettlen-Areal wird damit zum Primarschulzentrum mit dem dringend nötigen zusätzlichen Schul- und Betreuungsraum.

Am 18. April 2021 hat der Gemeinderat eine ausserordentliche Gemeindeabstimmung über diese Vorlage angeordnet:

  • Kreditbewilligung von Fr. 1‘805‘000 (inkl. Mwst.) für den Umzug des temporären Schulraums Sandgrueb auf das Schulareal Pfaffberg.

Untenstehend wird die Vorlage im Modus «Fragen – Antworten» genauer erläutert:

Schulpflege und Gemeinderat beantragen der Gemeindeversammlung vom 29. März 2021 einen Kredit von 1’805’000.- für die Verschiebung des temporären Schulraums vom Areal Sandgrueb/Obermatt ins Schulareal Pfaffberg.

Die überarbeitete Schulraumplanung von Gemeinderat und Schulpflege sieht eine Nutzungsrochade der Schulliegenschaften vor, die für Primar- und die Sekundarschule den benötigten Schulraum schafft. So wird die gesamte Sekundarschule im Oberstufenzentrum Pfaffberg zusammengefasst, während die heutigen Sekundarschulgebäude Mettlen zum Primarschulzentrum Mettlen hinzugefügt werden. So stehen der aus allen Nähten platzenden Primarschule rasch die dringend benötigten Schulräume zur Verfügung. Ebenfalls können die Tagesstrukturen, welche einen hohen Platzbedarf ausweisen, in diesem Areal den nötigen Raum erhalten. Bis das Schulareal Pfaffberg in einigen Jahren mit einem zusätzlichen Bau zum zentralen Pfäffiker Oberstufenzentrum erweitert werden kann, soll der vorhandene temporäre Schulraum zur Überbrückung an den neuen Standort Pfaffberg gezügelt werden.

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt weiterhin stark an. Angesichts der neuen kantonalen Statistiken, die ein Wachstum der Schülerzahlen nicht nur wie früher bis 2024 prognostizieren, sondern bis mindestens 2034 voraussagen, haben Gemeinderat und Schulpflege die Schulraumplanung überarbeitet. Sie geht von einem Wachstum von heute 60 Kindergarten-, Primarschul- und Sekundarschulklassen auf rund 80 Klassen im Schuljahr 2033/2034 und von zunehmendem Betreuungsbedarf in den Tagesstrukturen aus. Mit der überarbeiteten Schulraumplanungs-Strategie kann der dazu nötige Raumbedarf abgedeckt werden.

Obwohl sich das Projekt auf das absolut Notwendige beschränkt, ist das Verschieben des temporären Schulraums mit einem erheblichen Aufwand verbunden: So müssen unter anderem am neuen Standort Vorbereitungs- und Erschliessungsarbeiten vorgenommen werden (123’000.-), Baugrube und Fundament am neuen Ort müssen erstellt und am alten Ort zurückgebaut werden (Fr. 484’000.-), dann muss die Containersiedlung auseinandergenommen, gezügelt, zusammengesetzt und soweit nötig instandgesetzt werden (Fr. 800’000.-), Elektro- und Sanitärinstallationen müssen vorgenommen werden (Fr. 135’000.-), zudem fallen Architekten-, Ingenieur- und Spezialistenhonorare an (Fr. 155’000.-). Der temporäre Schulraum wurde schon bei der Errichtung aus einzelnen Containern konzipiert, so dass er auch an einen anderen Ort eingesetzt werden kann. Daher können die einzelnen Bestandteile des temporären Schulraums sowie das «Zubehör» wie z.B. die Velounterstände alle wiederverwendet werden.

Die Anordnung der Container-Module wird vom vorhandenen temporären Schulraum Sandgrueb übernommen und entsprechend auf drei zweigeschossige Gebäude verteilt. Insgesamt entstehen neun Klassenzimmer, ein Naturkundezimmer, eine Schulküche, drei Gruppenräume, je ein Lehrer-, Kopier-, Besprechungs- und Sonderpädagogik-Raum sowie ein Materiallager, Toiletten- und Garderobenanlagen und Technikräume.

Nach intensiven Abklärungen der Schulpflege hat sich gezeigt, dass ein Weiterbetrieb des Schulraumprovisoriums am heutigen Standort in der Sandgrueb nicht zielführend ist. Schülerinnen/Schüler und Lehrpersonen müssten während sieben Jahren an drei Standorten unterrichtet werden bzw. unterrichten und während etwa einem Drittel der Lektionen permanent zwischen Sandgrueb (Grundfächer), Mettlen und Pfaffberg (Sport, Musik, Wirtschaft-Arbeit-Haushalt, Natur-Technik, Textiles und Technisches Gestalten, Wahlfächer) hin und her wechseln. Die dadurch reduzierte Unterrichtszeit würde zu einem massiven Abbau der Schulqualität und zu erheblichen Mehrkosten im Schulbetrieb führen.

Eine Verschiebung des temporären Schulraums ins Areal Pfaffberg ist für einen geordneten Schulbetrieb unerlässlich. Eine Zusammenlegung von Fächern zu Blöcken (z.B. alle Sportstunden an einem Halbtag) ist nach den kantonalen Vorgaben nicht möglich; ein Sekundarschulbetrieb an drei Standorten ist selbst mit zeitlich stark gestrecktem Stundenplan (und entsprechend verlängerten Schulzeiten für die Schülerinnen und Schüler) nur teilweise durchführbar (aktuell startet der Unterricht um 07:30 und endet zwischen 15:05 und 17:50, je nach Stundenplan). Zudem müsste die Schulpflege aufgrund der gesetzlichen Grundlagen und der Rechtsprechung zur Zumutbarkeit und Sicherheit des Schulwegs Transportmassnahmen treffen mit entsprechenden Mehrkosten zwischen Fr. 30’000.- und Fr. 100’000.- pro Jahr. In diesem Zusammenhang gilt es auch zu beachten, dass durch die häufigen Schulhauswechsel der Schülerinnen und Schüler quer durch das ganze Dorf die Unfallgefahr steigt – und dass bei Unfällen während der Schulzeit (anders als beim Schulweg vor und nach der Schule) die Schule haftet.

Ein weiteres Problem stellt die Durchführung integrierter Schulungen von Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen an drei Standorten dar; als Folge müssten mehr Jugendliche in externe Sonderschulungen umgeteilt werden, was ebenfalls schnell zu Mehrkosten von Fr. 100’000.- bis Fr. 250’000.- pro Jahr führen kann. Schliesslich würde durch die beengten temporären Verhältnisse und den mehrfachen Arbeitsplatzwechsel während sieben Jahren auch die Attraktivität des Arbeitsplatzes der Lehrerinnen und Lehrer sinken, was beim ohnehin ausgetrockneten
Lehrpersonen-Arbeitsmarkt und bei vielen anstehenden Pensionierungen zu einem erhöhten Personalwechsel und nicht besetzten Lehrerstellen führen könnte.

Der temporäre Schulraum wurde auf Grund der gültigen Schulraumplanung von 2011 geplant und errichtet. Diese hat auf Grund der damaligen Schülerzahlprognosen von Kanton und Gemeinde ganz klar festgehalten, dass sämtliche Sanierungen «in den bestehenden Räumen» erfolgen können. Beim Bau des temporären Schulraums wurden verschiedene Standorte geprüft. Dabei wurde dem Standort Sandgrueb der Vorzug gegeben, weil er neben dem Primarschulareal Obermatt und in Fussdistanz zum Primarschulareal Steinacker liegt, um die nötigen
Transfers der Primarschülerinnen und -schüler und damit auch die zusätzlichen Schulbuskosten zu minimieren. Für die Oberstufe wurde für Pfaffberg und Mettlen je ein Jahr im temporären Schulraum als zumutbar erachtet. Bereits damals hat man ein mögliches Schülerwachstum ab ca. 2020 angedacht und vorgesehen – daher hatte man sich auch für Metall-Container und nicht für Holz-Pavillons entschieden. Jedes Schulzimmer wurde als «einzelnes Modul» mit WC, Garderobe und Technikraum konzipiert, damit diese dann bei Bedarf auf verschiedene
Schulanlagen hätten versetzten werden können, um «Schülerspitzen» abzufangen.

Die neue Ausgangslage mit deutlich höheren Schülerzahlprognosen (auch auf Grund der hohen Bautätigkeit in Pfäffikon, die auch weiterhin anhält), zwang die Schulpflege und den Gemeinderat dazu, die Schulraumstrategie zu überarbeiten. Dabei musste man die ursprüngliche Strategie anpassen und sich auf Grund der neuen Realitäten von der Idee verabschieden, die Container des temporären Schulraums auf verschiedene Schulanlagen zu verteilen, sondern alle Container des temporären Schulraums an den Standort Pfaffberg zu verschieben. Nur so ist eine robuste Schulraumstrategie möglichen, mit der die Schule flexibel auf Schülerzahlen-Schwankungen reagieren kann und diese ohne Notmassnahmen gut geplant auffangen kann.

Nein, die bisher getätigten Sanierungen sind auch in der überarbeiteten Schulraumplanung als absolut richtig und notwendig erkannt worden. Sie stützen vollumfänglich auch die neue Schulraumstrategie. Die bisherigen Investitionen haben sich bewährt und waren richtig.

Gemeinderat und Schulpflege wollen mit der überarbeiteten Schulraumplanung den nötigen Schulraum für die kommenden Jahre sicherstellen. Die vorgesehene Nutzungsrochade der Schulliegenschaften schafft für die Primar- und die Sekundarschule sowie die Tagesstrukturen die dringend nötigen Räumlichkeiten und stellt auch für den Fall eines noch stärkeren Schülerzahlenwachstums die nötigen Reserven bereit. So wird die Schule Pfäffikon jederzeit in der Lage sein, schnell und flexibel auf solche Schwankungen zu reagieren und den nötigen Schulraum
zur Verfügung zu stellen, selbst wenn die Bautätigkeit in Pfäffikon noch weiter zunehmen und die Schülerzahlen noch stärker steigen sollten.

FAQ (kurz & bündig) – Verschiebung temporärer Schulraum vom Standort Sandgrueb ins Pfaffberg Weisung für ausserordentliche Urnenabstimmung vom 18. April 2021 – Kreditbewilligung für Umzug des temporären Schulraums Sandgrueb auf das Schulareal Pfaffberg.

Am 2. Februar 2021 konnte die Bevölkerung von Pfäffikon am virtuellen Informationsanlass über die beiden Schwerpunktthemen „Schulraumplanung und Verschiebung temporärer Schulraum“ sowie „Führungsreorganisation“ zuhören und live via Chatfunktion Fragen stellen.

Die Präsentationen und die häufig gestellten Fragen können hier nachträglich angeschaut respektive aufgerufen werden: